Objekt: 01623 Lommatzsch
Bauherr: privat
Leistungsphasen: 2- 8
Fertigstellung: 2002
In unmittelbarer Nähe zum historischen Stadtkern der sächsischen Kleinstadt Lommatzsch steht dieses Einfamilienhaus in einem heterogenen Umfeld, welches durch angrenzende Kleingärten, Wohngrundstücke und Grenzbebauungen geprägt ist. Das Grundstück selbst trägt parkähnliche Züge.
In Anbetracht der städtebaulichen relativ beziehungslosen Umgebung präsentiert sich das ein- bzw. zweigeschossige Gebäude als Solitär mit unmittelbarer Beziehung zur umgebenden Natur.
Die Gliederung des Hauses in zwei kleine, klar definierte Kuben stellt einen formalen Bezug zu den Baumassen und Proportionen der historischen, ländlichen Bauwerke dieser Gegend her.
Zwischen beiden Kuben verläuft eine vollverglaste Fuge, über die das Haus erschlossen wird. Durch die minimalisierte Glaskonstruktion wirken die Übergänge zwischen Aussen- und Innenraum fließend. So bietet sich beim Betreten des Hauses der unmittelbare Weg in den Garten. Die Zugänge zu den einzelnen Räumen wirken zu dem in die Natur führenden Gang lediglich als Alternative.
Sowohl beim Wohn-, als auch beim Esszimmer wird jeweils eine Außenwand durch eine durchgehende Glasscheibe ersetzt. Diese Räume gehen damit optisch ebenfalls unmittelbar in das Gartengrundstück über.
Im Obergeschoss des höheren Gebäudeteiles befinden sich die persönlicheren Räume der Bewohner. Daran angrenzend ist das gesamte Dach des niedrigeren Gebäudeteiles als Dachterrasse ausgebildet, so daß diese Freifläche anstelle des überbauten Gartenbereiches nutzbar ist.
Die Farbgebung dieses Einfamilienhauses steht für die Auffassung, dass „moderne“ Baukörper nicht zwangsläufig weiß oder grau sein müssen. Traditionelle Farbtöne scheinen hier durchaus geeignet, einen Bezug zu ortstypischen, historischen Gebäuden herzustellen. Zudem unterstreicht die farbliche Trennung der beiden Baukörper deren klare Differenzierung und Feinteiligkeit.